Samstag, 8. Mai 2010

Petition: Schulwesen - Hausunterricht straffrei stellen vom 20.04.2010

Es gibt eine Petition für den Hausunterricht!

Ganz per Zufall habe ich das auf Facebook entdeckt. Überrascht war ich - wieso wusste ich noch nichts davon? Seit September 2001 hat mich das Thema und habe ich es gefunden, vielleicht eher unter dem Begriff Bildungs-Freiheit, aber das ist ja egal. Letztendlich geht es darum, mit Hilfe möglichst vieler Stimmen für diese Petition zu signalisieren, dass kritische mündige BürgerInnen sich und ihre Kinder nicht nach einer Staatsräson in Einheitsmanier (mit Abstufungen, je nach Schulart, der zugewiesen wurde) bilden und beschulen lassen wollen, sondern dass Bildung als höchst individuelle Angelegenheit und individueller Weg von den sich Bildenden größtenteils selbst gesteuert bzw. ihren speziellen Interessen und Bedürfnissen angepasst gehört.

Auch habe ich im Laufe der Zeit gelernt zu verstehen, dass andere Menschen, die nur die Schule als Haupt-Bildungsort kennengelernt haben und wahrnehmen, nur in den seltensten Fällen von Konzepten des vollkommen freien Lernens und einer völlig von staatlicher Überwachung freien Bildung ohne Schulbesuch zu begeistern sind. Es ist daher vollkommen egal, ob ich diese Petition für die Straffreistellung des Hausunterrichts mitzeichne oder eine Petition für freies, kindgeleitetes Lernen anstelle von Schulunterricht. Worauf es ankommt ist, dass den Verantwortlichen in unserem Land, die glauben vorgeben zu müssen, wie Erziehung und Bildung hier ausschließlich stattzufinden haben, klar signalisiert wird, dass eine große Menge Menschen nicht hinter ihrem Konzept steht, sondern dieses in Frage stellt und mehr Freiheit und Deregulierung wünscht. Und diejenigen, die das signalisieren, sind alles Menschen, welche das einzig legale staatliche Konzept selber kennen, erfahren am eigenen Leib und durch ihre Kinder und Kindeskinder - es sind also definitiv die Experten auf diesem Gebiet.

Sollte es soweit kommen, daß sich der Bundestag mit dieser Petition für den Hausunterricht beschäftigt (beschäftigen muss), dann wäre das aus meiner Sicht auch eine große Chance auf die Erlangung größerer Freiheiten für das Privatschulwesen. Wie der Hauptpetent in einem Diskussionsbeitrag schreibt, ist der Hausunterricht als zusätzliche Bildungschance zu verstehen. Wie es in der Begründung zur Petition heißt, sollte es daher "mündigen Bürgern frei gestellt sein wo sie ihren Kindern Bildung zukommen lassen".

In der Regel erkennen Eltern, wenn ihren Kindern die Schule nicht bekommt, sie erkennen es mitunter sogar, bevor überhaupt ein Schulbesuch stattgefunden hat, da ihre Kinder deutlich zeigen, dass sie z. B. nicht 45 Minuten still sitzen können und wollen, und das einen ganzen Vormittag lang in Serie, sondern Bewegung brauchen wie Essen und Trinken. Und auch wenn Eltern nicht selber erkennen, was ihre Kinder brauchen um angemessen zu lernen, dann haben sie bei Schulproblemen vielfältige Möglichkeiten, sich mit Fachleuen und Erfahrenen darüber auszutauschen und einen für ihr Kind angemessenen Bildungsweg zu finden. Dieser kann z. B. auch über die Absolvierung von Fernunterricht erfolgen, wie etwa bei der Deutschen Fernschule (Grundschulbereich) oder der Flex-Fernschule (Haupt- und Realschulbereich). Er kann auch über den Besuch einer freien Schule verlaufen oder eben über die Bildung zu Hause, für alle genannten Wege gibt es reiehenweise Erfolgsbeispiele. Nur werden in Deutschland leider die freien Schulen extrem in ihrer Entfaltung beschränkt und Fernunterricht und Bildung zu Hause kriminalisiert. Dagegen verwehren wir uns! Das will zumindestens ich als Mitzeichnerin der Petition klar stellen!


Matthias Wolf, der Hauptpetent, ist Vater zweier Kinder und hat selbst erst kürzlich das erste Staatsexamen des Lehramtsstudiums absolviert. Er gehört keiner der teilwiese langjährig existierenden deutschen oder internationalen Organisationen für Bildungs-Freiheit bzw. Bildung ohne Schulbesuch/Bildung zu Hause an. "Aufgrund vieler Informationen über die großartigen Möglichkeiten bei freiem Lernen hat er sich die Frage gestellt, warum das in Deutschland nicht erlaubt ist und dass man da etwas ändern müsste." (Zitat aus der Yahoo-Group "Homeschooling_D")

Dienstag, 22. Dezember 2009

mehr als 1000 Kraniche für Bildungs-Freiheit in Deutschland

Wer 1000 Kraniche faltet, hat einen Wunsch frei. Unser Wunsch ist der nach Bildungs-Freiheit in Deutschland.

Nach einer alten japanischen Legende von einem Kranich, der tausend Jahre alt wurde, bekommt ein kranker Mensch das Leben geschenkt, wenn er tausend Kraniche faltet.

[...] Das Ergebnis: Sadako hatte Leukämie, eine Art Blutkrebs.

Zu der Zeit erkrankten zahlreiche Kinder in Sadakos Alter an Leukämie. Die Menschen nannten sie "die Atombomben-Krankheit". Fast jeder, der Leukämie bekam, starb. Sadako wollte nicht sterben. Sie wollte weiter zur Schule gehen und an Wettrennen teilnehmen. Als sie verstand, dass sie nun im Krankenhaus bleiben musste, weinte sie.

Kurz danach bekam Sadako Besuch von ihrer besten Freundin, Chizuko. Chizuko brachte Origami-Papier mit und faltete einen Papierkranich. Sie erzählte Sadako eine Legende dazu. Sie sagte, dass der Kranich tausend Jahre alt wird und dass ein kranker Mensch wieder gesund wird, wenn er tausend Kraniche faltet.

Sadako beschloss, tausend Kraniche zu falten. [...]

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=616&titelid=2610

Die Idee zur Aktion Bildungsfreiheit für Deutschland - 1000 Kraniche für die Bundeskanzlerin hatte Anja Krohmer von Die Freilerner! Sie ist vor drei Jahren extra wegen der Möglichkeit des häuslichen Unterrichts mit ihrer Familie nach Österreich ausgewandert. Die Aktion fand schnell so großen Anklang, daß mittlerweile mehr als 1000 Kraniche für die Bundeskanzlerin daraus wurde - vielleicht schaffen wir ja auch mehrere Male 1000 Kraniche, wenn die Beteilgung weiter so gut ist!

Alles Weitere zu dieser Aktion und den jeweils aktuellen Stand der Anzahl bereits gefalteter Kraniche findet Ihr hier. Nun sind Weihnachtsferien und es findet sich vielleicht ein bißchen Zeit, Kraniche zu falten ud die Aktion zu unterstützen - Spaß macht es sicher, im Kreise von Familie oder Freunden dazu zusammen zu sitzen ...

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Kritik der Schulpflicht - zweiteiliger Podcast



hörenswert - lesenswert



"Erwin, das ist nicht dein Fachgebiet", zweiteiliger Podcast zur Kritik der Schulpflicht, des Schulzwangs, des staatlichen Bildungsmonopols, der Standardisierung. Aufhänger ist eine schriftliche Äußerung des CSU-Politikers und Staatsministers a.D. Erwin Huber zur Schulpflicht.





Der Autor des Podcasts bietet auf seinem Blog den Essay zum Nachlesen (mit Literaturverweisen) auch als PDF-Dokument an.

Montag, 17. August 2009

Zum 14. Geburtstag von Manuel Fischer


Eine nicht enden wollende behördliche und juristische Auseinandersetzung verhindert, dass Manuel, der heute seinen 14. Geburtstag feiert, in Sicherheit und Ruhe in seiner Familie in Deutschland leben und lernen kann. Während andere Jugendliche mit derselben Diagnose, Asperger-Autismus, in Absprache mit den Ämtern z. B. über Fernschule lernen dürfen, wollen die Behörden in Manuels bayerischer Heimatstadt ihn ins bestehende Schulsystem "einpassen" oder psychiatrisieren lassen.

Der folgende Text ist ein Auszug aus einem Schreiben an den zuständigen Familienrichter am Amtsgericht Ansbach. In der familiengerichtlichen Verhandlung kann schlilmmstenfalls das Sorgerecht für Manuel seiner Mutter entzogen und auf das Jugenamt übertragen werden.

Manuel ist ein Junge mit Asperger Autismus. Dieses wurde bereits 2007 von Frau Dr. Mann, einer ausgewiesenen Spezialistin des Regensburger Kinderzentrums St. Martin, in einem ausführlichen Gutachten bestätigt.

Manuel lernt seit 5 Jahren in der familiären Schutzzone unter Anleitung seiner Mutter Corinna Fischer.

Sie ist staatlich anerkannte Heim- und Jugenderzieherin und hat eine spezielle Zusatzausbildung zur Familienberaterin für Asperger Autismus absolviert.

Manuel wird in wissenschaftlich abgesicherter Weise mittels der Vorgehensweise der Lovaas Therapie daheim angemessen therapiert. Die Lovaas Therapie bringt den Kindern bestimmte Fähigkeiten in kleinen Schritten bei und ermöglicht es ihnen somit, gegebene Informationen zu verstehen und entsprechend zu reagieren. Sie basiert auf einem Entwicklungscurriculum, das den Stärken und Problemen autistischer Kinder angepasst wurde. Aufgrund der ständig erhobenen Daten kann der Lehrplan den Stärken und Schwächen des Kindes individuell angepasst werden. Um den Abstand zu den Altersgenossen möglichst gering zu halten, ist es das Ziel, dem Kind in möglichst kurzer Zeit die fehlenden Fähigkeiten beizubringen.

In Österreich wurde dies weiter entwickelt. Die Eltern werden gecoacht und nach wenigen Therapiestunden wenden die Eltern das Gelernte zu hause an. Dadurch sind die 30 - 40 h Therapie in Familie gewährleistet, die eine solche Therapie als Minimum vorsieht. Innerhalb von nur 1-2 Jahren sind größte Fortschritte erkennbar.

Manuel lernt neben dem akademischen Wissen, mit seinen Besonderheiten und den Anforderungen seiner Umwelt und seiner Mitmenschen umzugehen und diese Fähigkeiten gelingend zu verbinden.

Dies ist für ihn eine wichtige Entwicklungsaufgabe, zu der er die Möglichkeit des Ausruhens und Für-sich-Sein-Könnens nach den besonderen Notwendigkeiten des Asperger Autisten braucht, um Stress durch kurzzeitige "Auszeit" zu regulieren und das Gelernte zu verarbeiten, ohne in eine Überbeanspruchung zu geraten, die sich auf ihn und seine Zukunft äußerst schädlich auswirken würde.

Durch die Zuwendung seiner Familie und vieler Menschen in seinem Umfeld, die ihm sehr zugetan sind, hat Manuel als Asperger Autist die Möglichkeit, Wissen über andere Menschen und ein gelingendes Miteinander angstfrei zu sammeln, was es ihm ermöglicht, gelingend zu kommunizieren.

Auch wenn alle diese wichtigen Kenntnisse für ihn als einem Menschen mit Asperger Autismus zum überwiegenden Teil über den Intellekt und nicht über das Gefühl zu erlangen waren, ist es nur möglich, wenn der Asperger Autist weitestgehend angst- und stressfrei, mit Wohlgefühl und Vertrauen in die Bezugsperson lernen kann.

Aufgrund bester Voraussetzungen, die Manuel in seinem Umfeld zur Verfügung hat, konnte er sich in den letzten schulfreien Jahren relativ störungsfrei entwickeln und in Folge dessen schon den Entwicklungsschritt zum selbst kenntnisreichen Asperger Autisten meistern, der seine Handicaps kennt und mit ihnen für sein Lebensalter im Vergleich zu anderen Asperger Autisten schon sehr erfolgreich gelingend umgehen kann.

Asperger Autismus ist keine Krankheit, die heilbar ist, sondern eine Disposition, mit der sich der Heranwachsende im besten Falle immer kenntnisreicher arrangieren kann, um später ein weitestgehend selbständiges Leben meistern zu können.

Auch in der jetzigen Entwicklungsphase bedarf Manuel seines gewohnten, schützenden Umfeldes, um diese höchst sensible Anforderung gelingend zu meistern. Nur dann hat Manuel die Chance, als ein gesunder besonderer Mensch mit uns zusammen zu leben. Das wünsche ich mir für ihn, für seine Familie und für uns, die Unterzeichnenden.


Zu seinem 14. Geburtstag geht von hier der Wunsch in die Welt hinaus, dass das behördliche und juristische Tauziehen um Manuel endlich ein Ende nimmt, denn es ist beschämend, dass ein Junge, der sich mit handfesten Problemen auseinandersetzen muss, auch noch vollkommen unnötige Probleme gemacht bekommt. Manuel soll in Ruhe in seiner Familie leben und lernen dürfen, nach seinen Bedürfnissen, und sich dabei sicher fühlen können, ohne die Ängste ausstehen zu müssen, dass eines Tages plötzlich Polizei und Behördenvertreter kommen und ihn aus dem Elternhaus verschleppen könnten.



Donnerstag, 30. April 2009

Unschooling - Start Sparkling

Hier gibt es wieder eine Grafik, die von Martina Middeldorf entworfen wurde:


Wer die Originalvorlage, z. B. zum Bedrucken von T-Shirts oder Taschen, verwenden möchte, kann diese per Email anfordern.

Netzwerk Bildungsfreiheit bei Facebook und Twitter

Das Netzwerk Bildungsfreiheit ist seit kurzem bei Facebook vertreten. Auf der Gruppenseite kann man Mitglied werden, auf der Seite für Organisationen kann man sich als Fan eintragen. Auf beiden Seiten kann jedes Mitglied bzw. jeder Fan eigene Beiträge beisteuern bzw. mitdiskutieren.

Außerdem ist das Netzwerk Bildungsfreiheit unter dem Namen "Frelerner" nun auch bei Twitter eingetragen. Twitter kann man mittels RSS-Feeds abonnieren und in seinen Internet Browser einbinden.

Montag, 30. März 2009

Adlernest - das Bildungsportal

Adlernest wurde von einer Mutter konzipiert, die Erfahrung mit dem Lernen ohne Schule sowohl durch ihre eigenen Kinder als auch als Organisatorin von Homeschool-Gruppen hat. Sie lebt in einem englischsprachigen Land, in welchem das schulfreie Lernen ein anerkannter Bildungsweg ist.

Adlernest ist ein Wiki, an dessen Ausgestaltung alle registrierten Mitglieder mitarbeiten können. Das Ziel ist die Erstellung einer umfassenden Sammlung von Informationen, Materialien und Links vor allem in deutscher Sprache, um interessierten Eltern und natürlich den Lernenden selber ein Gerüst in die Hand zu geben, wie das schulfreie Lernen gestaltet werden kann, so daß die Inhalte offizieller Lehrpläne im Großen und Ganzen abgedeckt werden. Unschooler suchen sich bei Bedarf einfach die gerade passenden Informationen und Materialien heraus.

Die Inhalte der Plattform sollen insbesondere auch die Vorbereitung externer Abschlüsse und die Vernetzung untereinander erleichtern. Wir wollen nicht untätig darauf warten, daß eines Tages das schulfreie Lernen in Deutschland legalisiert wird, sondern schon jetzt diese Website so gestalten, daß sie das größte freie Bildungsportal im deutschsprachigen Raum wird.